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Nr. 20/2017 Aktualisierter Warnhinweis zu Plattenepithelkarzinom unter Voriconazol

Die Firmen von Voriconazol-haltigen Präparaten (Vfend, Voriconazol Pfizer, Voriconazol-Mepha, Voriconazol Sandoz) und Swissmedic informierten am 22. September mit einem „Health Professional Communication“ (HPC) über neue Erkenntnisse zum Risiko von Phototoxizität und Plattenepithelkarzinomen der Haut und risikominimierenden Massnahmen. Für die Umsetzung der risikominimierenden Massnahmen liegt eine Checkliste vor.



Da im Spital nicht alle Verordnende einen HPC erhalten, informieren wir in Absprache mit der Klinischen Pharmakologie flächendeckend mittels dieser Pharma-Mitteilung.

HPC und Checkliste finden Sie als Attachments sowie auf der Homepage der Swissmedic: https://www.swissmedic.ch/marktueberwachung/00135/00157/04122/index.html?lang=de)

Kurzfassung:

a)    Risikofaktoren für Plattenepithelkarzinome der Haut unter Voriconazol

Es besteht ein prinzipiell erhöhtes Risiko für Plattenepithelkarzinome der Haut unter Voriconazol-Therapie, sowie

  • erhöhtes Risiko bei Phototoxizität
  • Starke Risikoerhöhung unter Immunsuppression (Transplantat-Empfänger, z.B. Lungen- oder Stammzelltransplantation)
  • Steigendes Risiko mit Voriconazol-Dosis und Anwendungsdauer

 

b)   Risikominimierende Massnahmen

  • Konsequenter UV-Schutz zur Vermeidung von Phototoxizität (Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor SF50+, sonnenexponierte Körperoberflächen bedecken, lange / intensive Sonnen-/UV-Expositionen meiden)
  • Regelmässige Kontrollen der Haut auf Plattenepithelkarzinome (dermatologisches Monitoring)
  • Konsequente Umsetzung der Massnahmen bei Kindern und Jugendlichen
  • Bei Auftreten von Phototoxizität der Haut, vor allem aber bei Manifestation aktinischer Keratosen oder Verdacht auf Plattenepithelkarzinom Absetzen / Ersetzen von Voriconazol erwägen

Aufgrund der momentan vorliegenden Daten zeigen die übrigen Azolderivate (z.B. Posaconazol) diese unerwünschte Wirkung nicht.

Bei vermuteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen melden Sie diese bitte an das regionale Pharmakovigilance-Zentrum des Universitätsspitals Basel (Abteilung für Klinische Pharma-kologie & Toxikologie, http://pharmacovigilance.unispital-basel.ch).


PM 20-2017 Voriconazol Checkliste German

[25. Okt. 2017] Weiterempfehlen Weiterempfehlen