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Nr. 29/2005 Aktuelle Informationen über Zometa und Trileptal
Der Hersteller lieferte Information zur Dosierung von Zometa bei eingeschränkter Nierenfunktion. Zusätzlich beschreibt diese Pharma-Mitteilung neuste Erkenntnisse zu unerwünschten Wirkungen von Trileptal.

Neue Dosierungsempfehlung für Zometa (Zoledronat) für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
Bei Patienten mit multiplem Myelom und bei Knochenmetastasen infolge von soliden Tumoren gibt es neue Dosierungsempfehlungen für Patienten mit leichter bis mittelschwerer Niereninsuffizienz. Die Empfehlungen ersetzen die bisherige einheitliche Infusionsdosis von 4 mg über mind. 15 Minuten, die weiterhin bei Patienten mit einer Kreatininclearance > 60 ml/min gültig ist. Die weiteren neuen Empfehlungen entnehmen Sie bitte der folgenden Tabelle:

Anfängliche Kreatininclearance (ml/min)Empfohlene Dosierung von Zometa Menge des Konzentrates in der Infusion

> 60

4,0 mg

5,0 ml

50 – 60

3,5 mg

4,4 ml

40 – 49

3,3 mg

4,1 ml

30 – 39

3,0 mg

3,8ml

Die Dosierungen sind so berechnet, dass eine ähnliche Wirkstoffexposition erzielt wird, wie bei Patienten mit normaler Nierenfunktion (Kreatininclearance > 75 ml/min). Die Verdünnung erfolgt entweder mit Glucose 5% oder mit 0,9% NaCl auf 100 ml. Zur Vermeidung von Nebenwirkungen (Nephrotoxizität) ist unbedingt darauf zu achten, dass Zometa nicht zu schnell appliziert wird. Die Infusionsdauer sollte mindestens 15 Minuten betragen.

Trileptal (Oxcarbazepin) - Risiko von schweren Hautreaktionen und Multi-Organ-Sensitivität
Trileptal kann in seltenen Fällen schwere Hautreaktionen und Multi-Organ-Hypersensitivität hervorrufen. Diese Nebenwirkungen können lebensbedrohlich sein, so dass die Information jetzt auch in die Rubrik "Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen" aufgenommen wurde.

Die Nebenwirkungen können sich folgendermassen zeigen:
Es kann sehr selten zu Hautreaktionen einschliesslich Stevens-Johnson Syndrom, toxischer epidermaler Nekrolyse und Erythema multiforme kommen. Die durchschnittliche Zeitspanne vom Behandlungsbeginn bis zum möglichen Auftreten der Reaktionen beträgt 19 Tage, wobei die Nebenwirkungen bei Kindern und Erwachsenen auftreten können. Auch kann es nach Wiederaufnahme der Behandlung zu Rezidiven kommen. Bei Patienten, die unter Trileptal eine Hautreaktion zeigen, ist ein Absetzen von Trileptal und der Wechsel auf eine andere antiepileptische Therapie in Betracht zu ziehen, wobei das Stevens-Johnson Syndrom auch bei einigen anderen Antiepileptika (wie Phenytoin, Carbamazepin und Barbiturate) als Nebenwirkung auftreten kann.
Weitere Arzneimittel, welche ein Stevens-Johnson Syndrom auslösen können sind NSAIDS (auch COX-2-Hemmer), Antibiotika (wie Sulfonamide, Gyrase-Hemmer, Cephalosporine), einige Antimykotika und viele Virustatika.
Multi-Organ-Hypersensitivitätsreaktionen traten in engem zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn der Behandlung mit Trileptal bei Erwachsenen und Kindern auf. Das Beschwerdebild ist variabel, wobei es sich nicht ausschliesslich auf Fieber und Hautreaktionen beschränkt, sondern noch andere Organsysteme beteiligt sind. Andere assoziierte Manifestationen umfassen Lymphadenopathie, Hepatitis, abnorme Leberfunktionstests, hämatologische Anomalien, Pruritis, Nephritis, Oligurie, hepato-renale Syndrome, Arthralgie, Asthenie. Bei Vermutung einer Multi-Organ-Hypersensitivität soll Trileptal abgesetzt werden und eine Alternativbehandlung begonnen werden.

Literatur:

  • Micromedex Drugdex
  • Herstellerinformation Novartis Pharma

PM 29-2005

[21. Jun. 2005] Weiterempfehlen Weiterempfehlen