Lagerung von Infusionen ausserhalb vorgeschriebener Temperaturlimiten

Ausgewählte Indikationen erfordern den Gebrauch gekühlter oder erwärmter Infusionen. Basierend auf den Stabilitätstests der jeweiligen Hersteller gibt die Spital-Pharmazie ein einheitliches und verbindliches Vorgehen bezüglich Lagertemperatur und -dauer von Infusionen im Folgenden vor. Bitte weichen Sie nur von einer Lagerung bei Raumtemperatur ab, wenn es die Anwendung unbedingt erfordert.

Lagerung im Wärmeschrank (37°C)

• Die Temperatur darf 40°C nicht überschreiten, da es dafür keine Daten zur Stabilität gibt. Problematisch ist dabei die Stabilität des Verpackungsmaterials, welche nicht gewährleistet ist.
• Der Wärmeschrank hat eine digitale Messanzeige.
• Bei Wärmeschränken ohne digitaler Messanzeige muss ein digitales Thermometer angebracht werden.
• Parenterale Ernährungen und Ernährungszusätze dürfen nicht in den Wärmeschrank.

Fresenius Kabi AG

• Glucose-haltige Lösungen: bis zu 3 Monate
• Glucose-freie Lösungen:     bis zu 6 Monate

B. Braun Medical AG

• Alle Infusionslösungen:          bis zu 2 Wochen

(Glucose, NaCl, Ringer)

Laboratorium Dr. G. Bichsel AG

• Alle Infusionslösungen:          bis zu 1 Monat

(Glucose, NaCl, Ringer)

Lagerung im Kühlschrank (2-8°C)

• Die Lösungen dürfen nicht gefrieren!

Fresenius Kabi AG

• Spül-/Standard-Lösungen:     über die Laufzeit
  (Glucose, NaCl, Ringer)

B. Braun Medical AG

• Alle Infusionslösungen:          bis zu 4 Wochen
• Im Falle von Ecobags müssen diese im Schutzbeutel bleiben

Laboratorium Dr. G. Bichsel AG

• Alle Lösungen:                       über die Laufzeit

Alle Infusionslösungen im Kühl- und Wärmeschrank sind mit „Anbruch“-Etiketten zu versehen, um die Lagerzeit bestimmen zu können.

Nach Entnahme oder spätestens nach Ablauf der maximalen Lagerdauer im Kühl- oder Wärmeschrank können die Infusionslösungen nicht mehr unter Raumtemperatur gelagert werden und müssen verworfen werden!

Lagerung weiterer Arzneimittel ausserhalb der Limiten

Aufgrund der sommerlichen Temperaturen lagern die Arzneimittel teilweise bei Temperaturen >25°C. Vielfach stehen keine Daten zur Stabilität der Arzneimittel zur Verfügung. Wir empfehlen aktuell folgendes Vorgehen:

• Lagerung kleiner Vorräte, so dass die Ware nicht lange auf Station zwischenlagert
• Lagerung der Zäpfchen im Kühlschrank, da sie bei höheren Temperaturen nicht mehr appliziert werden können
• Lagerung von Arzneimitteln im Kühlschrank, bei denen explizit eine Maximaltemperatur von 25°C auf den Packungen vorgegeben wurde (z.B. Blutprodukte wie Novoseven^® oder Haemate^®)
• Die Zubereitung der Arzneimittel soll kurz vor Verwendung durchgeführt werden.

Bei Fragen können Sie den Dienstapotheker der Spital-Pharmazie (Tel. 87913) kontaktieren.